Was bei einer Mountainbike-Transalp-Tour zu beachten ist - praktische Erfahrungswerte

Mountainbike-Transalp-Tipps:

Juli, August und September sind die ideale Reisezeit

Tagesetappen: für eine XXL-Transalp absolviert man 2.700 bis 3.700 Höhenmeter
und zwischen 85 und 110 km mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ungefähr 12,5 km/h.


In alphabetischer Reihenfolge fasse ich ein paar Transalp-Tipps zusammen:

Alkohol
Gegen ein Glas Wein oder ein Bier am Abend ist nichts einzuwenden. Während der Fahrt unter tags sind Alkohol und Schnaps natürlich tabu! Viele Alpenüberquerer bzw. Alpencrosser trinken schon Wochen vor der Mountainbike-Tour (Mountainbike-Touren) keinen Alkohol.

Alpenverein
Für eine Transalp ist es natürlich sinnvoll Alpenvereins-Mitglied zu sein. In Hütten kann man mit einem Mitgliedsausweis günstiger übernachten und außerdem unterstützt man mit dem Mitgliedsbeitrag die Markierung und Pflege von Markierungen und Wegen.

Alpine Gefahren
Biken ist vergleichsweise ein sicherer Sport. Biker bei einer Mountainbike-Transalp-Tour sollen an mögliche Gefahren denken und sich eventuell darauf vorbereiten. Alpine Gefahren für Biker einer Mountainbike-Transalp sind die Wegebeschaffenheit und das Wetter.

Bahntransporte
Achtung! Nicht alle Züge nehmen Bikes mit. Bitte beim Kauf des Bahntickets sich genau erkundigen und nach Möglichkeit einen Platz reservieren! Vor allem für die Rückreise von Italien nach Österreich ist das Reservieren relativ schwierig und auch unsicher. Wie es manchmal erzählt wird, man könne das Bike im Eingangsbereich irgendwo abstellen und der Schaffner würde ein Auge zudrücken, darauf kann man in letzter Zeit nicht mehr hoffen. In der Packliste - Checkliste habe ich schwarze Müllsäcke angeführt. Man kann die Bikes zerlegen, die Laufräder mit Klebeband an den Rahmen befestigen und das zerlegte Bike in zwei oder drei zerschnittene Müllsäcke verpacken und das Bike als Gepäck tarnen und zwischen den Sitzbänken hineinschieben.

Bike
Fahren Sie die Transalp mit einem geferten Bike (Fully). Es ermüdet weniger und die herrlichen aber harten Singletrails machen mit einem Full Suspension einfach mehr Spaß. Die Komponenten sollten eher auf Langlebigkeit und Komfort ausgelegt sein, denn auf Leichtbau! Eine sportliche Geometrie und die damit verbundene sportliche und gestreckte Sitzposition wird durch den relativ schweren Rucksack zusätzlich noch verstärkt. Die Transalp mit keinem neuen Bike absolvieren. Sie sollten die Geometrie gewohnt sein. Bitte mit keinem neuen Sattel starten. Der Sattel muss richtig eingesessen sein!

Bike-Check
Eine Alpenüberquerung ist der härteste Test für jedes Bike. Sie müssen sich deshalb auf die volle Funktion des Mountainbikes voll verlassen können. Geben Sie das Bike rechtzeitig zum Service, mit dem Hinweis, dass Sie eine Alpenüberquerung machen werden. Achtung: nach dem Service unbedingt eine ausreichende Testausfahrt absolvieren. Ich hab schon mehrmals erlebt, dass das Service nicht ordnungsgemäß gemacht wurde und man dann mit einem Problembike dasteht!

Bike-Shops bzw. Service und Reparatur unterwegs
In verschiedenen Publikationen wird von einfachem Service und Reparaturen während der Mountainbike-Transalp gesprochen. Ich persönlich kann diese Einfachheit nicht nachvollziehen. Vor allem wenn man ein High-End-Mountainbike fährt kann man die neuesten Ersatzteile nicht so einfach in jedem Ort oder an jeder Ecke bekommen!

Downhill - auf was Sie achten sollten
Ein rasanter Downhill bei einem Alpencross macht zwar großen Spaß, birgt aber auch viele Gefahren. Die gesamte Ausrüstung bzw. der Rucksack machen das Bike um bis zu 10 kg schwerer. Bremsen werden daher stärker beansprucht, der Rucksack schiebt beim Bremsen stärker auf den Oberkörper. Das gilt auch für Felsstufen oder höhere Kanten. Der Rucksack muss gut mit dem Bauchgurt befestigt werden, damit er bei starker Bremsung nicht bis zum Kopf hinaufrutscht und womöglich sogar den Helm nach vorne schiebt und man deshalb plötzlich keine Sicht mehr hat!

Ersatzteile
Es kann nicht alles mitgenommen werden und es gibt auch nicht alles an Ersatzteilen - und vor allem nicht jederzeit - zu kaufen! Was unbedingt dabei sein sollte, können Sie unter der Transalp-Packliste nachlesen. Kurz zusammengefasst sollten Sie zumindest Folgendes dabei haben: Ersatzschlauch, Kettenglieder, mehrere Speichen (achten Sie bitte auf die verschiedenen Speichen, die bei Ihren Laufrädern verwendet werden - vorne und hinten, Ritzelseite und Außenseite, etc.). Wenn eine Speiche bricht und diese nicht gleich ersetzt wird, kann bei einer holprigen Abfahrt auch gleich eine andere brechen. Schaltzüge und mindestens ein Satz Bremsbeläge, ein paar Schrauben die vorwiegend bei Ihrem Bike verwendet werden und Ersatz-Cleats für die Schuhe.

Erste Hilfe
Die Verbandstasche sollte Folgendes beinhalten:
3 Verbandspäckchen groß, 2 mittel, 2 Mullbinden, 2 Dreieckstücher, 1 Schere, 1 Rolle Heftpflaster, 1 Rettungsdecke, 6 Kompressen 10 x 10 cm, 1 Desinfektionsmittel, 1 Gesäßsalbe, 1 Tube Voltaren-Emugel, ein paar Aspirin.

Fahrtechnik
Für eine Alpenüberquerung müssen Sie über eine sehr gute Fahrtechnik verfügen! Zumindest bei unserer XXL-Mountainbike-Transalp.

Geführte Mountainbike-Touren (Mountainbike-Tour)
Geführte Transalp-Touren haben viele Vorteile. Man muss keine Route selbst planen und sich um keine Unterkünfte kümmern. Der Führer wird sich kaum verfahren und findet immer den richtigen Weg. Grundsätzlich sind unsere geführten Mountainbike-Transalp-Touren immer homogen, da wir zuvor eine schöne Test-Ausfahrt machen. Siehe dazu Modus einer Transalp als geführte Mountainbike-Tour (Mountainbike-Touren).

Gewitter
Ein Gewitter ist einer der gefährlichsten Situationen für einen Biker, vor allem wenn Sie sich über der Baumgrenze und auf einer freien Alm befinden. Die Möglichkeit von einem Blitz getroffen zu werden ist hier sehr groß. Auf den Bergen entstehen Gewitter eher am Nachmittag. Sollte ein Gewitter auf Sie zuziehen, fahren Sie bitte sofort in tiefergelegenes, bewaldetes Gebiet. Notfalls umkehren und in einer Hütte Schutz suchen!

GPS
Eine tolle Sache für eine Alpenüberquerung mit dem Mountainbike! Im Notfall kann man per Handy die genaue Position als Koordinaten bekanntgeben und man ermöglicht der Bergrettung eine rasche Bergung. Das einzige Problem können die Batterien darstellen. Sie sollten in mehreren Tests und Ausfahrten den Umgang mit dem GPS-Gerät erproben und gleichzeitig auch den Stromverbrauch testen. Achtung, wenn es im Gebirge kälter ist, verhält es sich auch anders mit der Batterie- und/oder Akku-Kapazität. Aus meiner Erfahrung sollten Sie ein Roadbook und eine Straßen- bzw. Wanderkarte ohnehin dabei haben um bei einem Defekt nicht ohne "Plan" dazustehen!

Hütten
Wir übernachten lieber auf den Hütten. Hier ist das Licht am Morgen oder am Abend am Besten. Außerdem ist die Stimmung auf den Hütten unübertroffen. Aus Sicherheitsgründen sollte man doch Übernachtungen vorreservieren. Telefonnummern können Sie von den jeweiligen Fremdenverkehrsvereinen bekommen.
Anfang August ist es in Italien wegen Feragosto sehr voll.

Kälte
Auf jeden Fall sollten Sie warme Kleidung mitnehmen. Man kühlt relativ rasch aus und kann dann keine Leistung bringen. Eine lange Bikehose, ein Fleecepulli und eine Regenjacke (zumindest Armlinge und Beinlinge) sollen sich in Ihrem Rucksack befinden.

Nebel
Gerade im Hochgebirge ist der Hochnebel äußerst gefährlich. Weil man keine Markierungen mehr sieht, kann man sehr leicht die Orientierung verlieren. Am ehesten kann Ihnen ein GPS-Gerät mit eingespeicherter Route helfen (bitte auch mit Vorsicht anwenden, da das GPS grundsätzlich doch eine relativ große Toleranz aufweist - in manchen Fällen können 8 m ganz schön weit sein!). Bevorzugen Sie bei starkem Nebel eine Talroute oder eine tiefer liegende Route (z.B. innerhalb der Baumgrenze).

Schieben
Um beim Schieben nicht an die Kette zu stoßen, sich nicht am Kettenblatt zu verletzen, oder seine Kleidung nicht an der Kette zu beschmutzen, sollten Sie das Bike immer auf der rechten Seite schieben. Für ganz lange Schiebepassagen können Sie auch das Pedal abmontieren.

Bike-Schuhe
Gute Bike-Schuhe spielen bei einer Mountainbike-Transalp eine entscheidende Rolle. Bei Anstrengung schwellen die Füße leicht an, deshalb sollten die Bike-Schuhe bequem und keinesfalls zu eng sein! Halbhohe Goretex-Schuhe eignen sich sehr gut für längere Schiebepassagen, weil die Knöchel besser geschützt sind. Grobe Stollen und tief in den Sohlen eingebettete Clickpedal-Cleats verhindern ein Rutschen auf nassen und glatten Felsen.

Tragen
Davon rate ich ab, wenn Sie mit einem Roadbook fahren, brauchen Sie für den nächsten Markierungspunkt eventuell die Entfernung (Kilometerangabe). Da ich mein Bike nie trage, kann ich auch keine praktischen Tragevarianten empfehlen.

Unterkühlung
Bei einer Alpenüberquerung oder Alpencross sollte man immer ein oder zwei Ersatztrikots und eine Ersatzhose mit haben (siehe dazu Transalp-Checkliste-Packliste). Wenn man auf einer Paßhöhe verschwitzt ankommt, sollte man die nassen Sachen mit den trockenen Ersatztrikots aus dem Rucksack tauschen. Eine Unterkühlung darf man nicht unterschätzen. Es werden dadurch Reaktionszeit und Leistungsfähigkeit herabgesetzt, man kann dadurch eventuell sogar in Panik geraten und dadurch falsche Entscheidungen treffen. Bei der Abfahrt können Sie - wenn es nicht regnet - an Schnüren gut befestigt die nasse Kleidung durch den Fahrtwind trocknen. Wenn es weiter regnen sollte, geben Sie die nasse Kleidung in den mitgeführten Plastiksack und trocknen die Kleidung bei der nächsten Einkehr.

Wetter
Für eine Mountainbike-Transalp ist das schlechte Wetter in großen Höhen der ärgste Feind. Die beste Reisezeit für eine Alpenüberquerung ist Ende Juni und Mitte September. Wobei ich auch schon einmal im Juli und einmal im August mit schlechtem Wetter zu kämpfen hatte. Wenn es einen Wetterumsturz gibt, sollten Sie in keinem Fall bergauf fahren, um die Etappe zu bewältigen. Es ist viel zu gefährlich! Fahren Sie eventuell auf niedrigerer Höhe weiter und wenn Sie sich gerade auf schwierigem Terrain befinden, zumindest absteigen und schieben. Notfalls auch umkehren. Alpenüberquerer haben ohnehin warme Kleidung und Regenkleidung dabei, ziehen Sie diese rechtzeitig an bzw. um, damit Sie nicht Gefahr laufen zu unterkühlen.

 
Manfred Eibl, 8054 Graz, Austria, Ferdinand-Prirsch-Straße 46, administration@innovation-marketing.at

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